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Nicht operative Behandlungen werden als "konservative" Therapien bezeichnet. Darunter versteht man: Physiotherapeutische und physikalische Maßnahmen sowie die medikamentöse Behandlung. Mit physiotherapeutischen und physikalischen Maßnahmen sollen Beschwerden gelindert und die Beweglichkeit der Gelenke wiederhergestellt werden. Sinnvoll sind Behandlungen wie zum Beispiel Iontophorese, Ultraschall und Magnetfeld. Zur Therapie gehört auch der Aufbau der Muskulatur (durch Krankengymnastik und eigenständiges Training wie Radfahren und Schwimmen), was die Überlastung der Gelenke verhindert. Anleitung zu eigenständigem Training finden Sie auch in unserem Downloadbereich.

Die Behandlung der Schmerzen und der entzündlichen Komponenten der Arthrose beginnt oft mit der Gabe von so genannten traditionellen NSAR (nicht-steroidalen Antirheumatika). NSAR können wirksam Schmerzen lindern, aber auch eine Reihe von Nebenwirkungen auslösen. Die ebenfalls oft eingesetzten COX-2-Hemmer sind eine spezielle Form der NSAR, welche besonders die Nebenwirkungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes reduzieren, bei langfristiger Einnahme aber auch mit Herz-Kreislauf-Problemen in Verbindung gebracht werden können. Die gesamte Gruppe der NSAR wirkt jedoch nur gegen die Symptome der Arthrose und hilft nicht, die Arthrose aufzuhalten. Daher werden oft auch so genannte Chondroprotektiva empfohlen, welche die Zerstörung des Gelenksknorpels aufhalten und vorhandene Knorpelsubstanz stabilisieren sollen. Da es sich hierbei jedoch größtenteils um Nahrungsergänzungsmittel und keine medizinischen Präparate handelt, ist ihre Wirksamkeit bisher noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Einzig für Glukosaminsulfat, das in einer Dosierung von 1500 mg als Arzneimittel zugelassen ist, liegen medizinische Studien vor, die auf einen Erhalt des Gelenkknorpels hinweisen. Anhand von Langzeitstudien über drei Jahre Behandlungsdauer wurde bereits nachgewiesen, dass der Wirkstoff D-Glukosaminsulfat in den Arthroseprozess bei Kniegelenkarthrose eingreift und den weiteren Knorpelabbau hemmt. Nun wurden auch für den Folgezeitraum positive Ergebnisse vorgestellt: Die Behandlung mit D-Glukosaminsulfat für mindestens 12 Monate reduziert das Risiko eines späteren chirurgischen Eingriffs um 73%.

Antirheumatische Salben werden häufig bei Arthrosebeschwerden verwendet. Es gibt eine Vielfalt von Wirkstoffen zur Einreibung. Dabei ist die Wirksamkeit der Präparate, die über die Haut aufgenommen werden, im Vergleich zu Tabletten oder Spritzen eingeschränkt. Doch das Einmassieren der Salben, die begleitende Wärme durch einen Salbenverband oder die Kälte durch kühlende Gele können sich positiv auf die Arthrosebeschwerden auswirken. Bei chronischen Beschwerden hilft Wärme, aber Vorsicht: bei akuter Reizung, die man durch die Erwärmung des Gelenks erkennt, sollte gekühlt werden.
  
Wenn die konservativen Behandlungsmöglichkeiten mit schmerz- und entzündunghemmenden Substanzen oder die Gabe von Chondroprotektiva nicht die gewünschten Erfolge bringen, ist als nächster Schritt eine Therapie mit Injektionen in das betroffene Gelenk zu empfehlen. Dabei werden oft Lokalanästhetika und Steroidpräparate zur Injektion in das Gelenk verwendet. Lokalanästhetika wirken rasch schmerzlindernd, der Behandlungseffekt ist jedoch meist nur auf wenige Tage beschränkt. Steroidpräparate, oft auch als Cortison bezeichnet, wirken stark entzündunghemmend. Angewendet wird Cortison, wenn eine akute Reizung von einem Gelenkserguss begleitet wird. Liegt jedoch keine Entzündung im Gelenk vor, befindet sich die Arthrose also in nicht-aktivem Stadium, macht die Behandlung mit Steroiden wenig Sinn. In erster Linie wird durch das Herausziehen des Ergusses - durch die so genannte Punktion - der Druck im Inneren des Gelenkes gesenkt. Danach wird das Steroidpräparat in das Gelenk eingespritzt, welches direkt auf die gereizte Gelenkinnenhaut (medizinisch: Synovialis) einwirkt. Steroidinjektionen sollten so selten wie möglich durchgeführt werden. Zwar wirkt Kortison stark entzündungshemmend, es kann jedoch, insbesondere bei häufiger Anwendung, auch dem Gelenkknorpel schaden. Kortison vermindert auch die Bildung von Hyaluronsäure, einem wesentlichen Bestandteil des Knorpels. Zusätzlich steigt bei häufiger Kortisoninjektion das Infektrisiko. Grundsätzlich sollten keine Gelenksinjektionen erfolgen, wenn in den nächsten Monaten ein künstlicher Gelenksersatz ansteht.

Seit längerer Zeit ist Hyaluronsäure für die Behandlung von Arthrosen zugelassen. Bei Hyaluronsäure (Hyaluronat) handelt es sich um eine Substanz, welche in praktisch allen Organen und Geweben vorkommt. Früher aus Hahnenkämmen gewonnen, wird Hyaluronsäure heute überwiegend biotechnologisch hergestellt. Im Gelenk zeichnet sie sich vor allem dadurch aus, dass sie große Mengen Wasser bindet und für die "Schmierung" der Gelenkoberflächen verantwortlich ist. Eine weitere Funktion scheint darin zu bestehen, den Gelenkknorpel vermehrt mit Nährstoffen zu versorgen. Die Injektionen von Hyaluronsäure sollen die in natürlicher Form vorkommende Hyaluronsäure im Gelenk ergänzen. Dem aktuellen Forschungsstand zufolge wird die Schmerzsymptomatik und Funktion der Gelenke unter einer Hyaluronsäure - Therapie insbesondere bei jüngeren Patienten mit mittelschwerer Arthrose deutlich gebessert. Bei älteren Patienten mit fortgeschrittenen Knorpeldefekten sind die Behandlungseffekte geringer.


Alternativmethoden

Die Anwendung von Alternativtherapien kann ergänzend sinnvoll sein:
  • Akupunktur verbessert die vegetativen Funktionen und lindert den Schmerz
  • Die Einnahme von Vitamin C, E und Spurenelementen wie Zink, Selen und Kupfer neutralisieren Sauerstoffradikale, die bei entzündlichen Prozessen freigesetzt werden
  • Enzyme unterstützen die Gewebeheilung nach Sportverletzungen und Operationen
  • Die Injektion von homöopatischen Substanzen lindert entzündliche Gelenkprozesse
  • Magnetfeldtherapien regen den Gelenkstoffwechsel an (die Steigerung der Knorpelsynthese ist im Labor belegt)
Hinweis
Leider ist die Nachfrage nach Terminen in der Rheumatologie extrem hoch, sodass wir nur sehr wenigen Neupatient*innen überhaupt einen Termin anbieten können. Nehmen Sie hierzu bitte telefonisch Kontakt mit uns auf.
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