Die primäre und die sekundäre Osteoporose.
Primäre Osteoporose (95 %)
Die primäre Osteoporose ist diejenige Osteoporose, die nicht als Folge einer anderen Erkrankung auftritt. Bei der primären Osteoporose unterscheidet man zwei Typen: Typ 1: Postmenopausale Osteoporose: Diese Form betrifft Frauen in den Wechseljahren. Als Ursache nimmt man einen Mangel am weiblichen Geschlechtshormon Östrogen an, der eine Beschleunigung des Knochenstoffwechsels mit vermehrtem Knochenabbau nach sich zieht. 30 % aller Frauen entwickeln nach der Menopause (den Wechseljahren) eine klinisch relevante Osteoporose.
Typ 2: Senile Osteoporose: Von dieser Form sind vor allem alte Menschen (älter als 70 Jahre) beider Geschlechter betroffen. Frauen erkranken an dieser Form des Knochenschwundes allerdings doppelt so häufig wie Männer.
Sekundäre Osteoporose (5 %)
Hier ist der erhöhte Knochenabbau eine Folge- oder Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung wie zum Beispiel:Hormonstörungen:
- Überfunktion der Schilddrüse
Hyperkortisolismus (Überfunktion der Nebenniere):
- Cushing Syndrom
Chron. Magen-Darm-Störungen:
- Malnutrition (Mangelernährung)
- Anorexie (Magersucht)
- Malabsorption (verminderte Nährstoffausnutzung)
Immobilisation:
- Längere Bettruhe
Bewegungseinschränkungen durch Arthrose
Dauerhafte Einnahme von Medikamenten, die den Knochenabbau fördern:
- Kortison
- Antiepileptika
- Antidepressiva
- Beruhigungsmedikamente
- Neuroleptika ("Nervendämpfungsmedikamente", z.B. bei Psychosen)
- Orthostase auslösende Medikamente
- Glitazone (bei Frauen): Blutzuckersenkende Medikamente in Tablettenform (Wirkstoffe Rosiglitazon und Pioglitazon)
- L-Thyroxin-Therapie (bei Schilddrüsenfunktionsstörungen)
- Protonenpumpeninhibitoren (Magenschutzpräparate)
Erbkrankheiten:
- Osteogenesis imperfecta,
- Hypophosphatasie,
- Ehlers-Danlos-Syndrom,
- Marfan-Syndrom
Neoplastische Erkrankungen (Krebserkrankungen):
- Multiples Myelom
- Mastozytose
- Myeloproliferative Erkrankungen
Entzündungen:
- Chronische Polyarthritis
- Morbus Crohn
- Colitis ulcerosa
Andere Ursachen:
- Perniziöse Anämie
- Vitamin B12-Mangel
- Folsäuremangel
- Untergewicht
- Fleischreiche, gemüse-/obstarme Ernährung
- Konsum von phosphathaltigen Colagetränken